HWK-FF / Martin Römer
Frank Ecker, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg, äußert sich deutlich zur aktuellen Lage des Handwerks in Ostbrandenburg. Er betont die wichtige Rolle des Handwerks für die Gesellschaft und die Wirtschaft des Landes. Er äußert sich zu den besorgniserregenden Trends und Herausforderungen, denen das Handwerk gegenübersteht:
„Das Handwerk ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und trägt einen wesentlichen Beitrag an der Wirtschaftskraft Deutschlands. Auch im Handwerk steigen Frust und Unzufriedenheit über mangelnden politischen Gestaltungswillen und eine negative wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland. Es ist viel Vertrauen verlorengegangen. Bei vielen Betrieben und Beschäftigten herrscht der begründete Eindruck, dass zahlreiche Probleme im Land von der Politik nicht angepackt werden – von spürbarem Bürokratieabbau bis zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt, etwa das 14-Punkte-Maßnahmepaket zur Baukrise. Es fehlt an politischer Planbarkeit und Verlässlichkeit für unternehmerische Zukunftsentscheidungen. Es passiert viel zu wenig, um die Belastungen für Betriebe und Beschäftigte zu reduzieren und Leistungsträger zu stärken. Die Bundesregierung muss hier dringend handeln. Es ist verständlich, dass die aktuellen Proteste der Bauernverbände gegen die Streichungspläne der Bundesregierung beim Agrardiesel und der Kfz-Steuerbefreiung auch von Handwerkern unterstützt werden und sich Betriebe an den geplanten Aktionen beteiligen. Viele Handwerksbetriebe sind eng mit den Unternehmen der Landwirtschaft verflochten, insbesondere die Land- und Baumaschinenmechatroniker, Fleischer, Bäcker oder Bauunternehmen. Insoweit wirken sich diese Maßnahmen gegen die Landwirte auch direkt im Handwerk aus.“