Immer auf der Suche nach dem richtigen Farbton | HWK-FF.DE

Zu Besuch im Handwerk Immer auf der Suche nach dem richtigen Farbton

© Eva-Martina Weye

Ein Parkplatzschaden? Eine Unachtsamkeit beim Rückwärtsfahren? Muss am Auto etwas ausgebessert werden, ist der Autolackierbetrieb von Siegfried Schneeweiss in Berkholz-Meyenburg seit 25 Jahren eine gefragte Adresse.

Von Eva-Martina Weyer

Als 1998 eine Lackiererei zum Verkauf stand, griff Siegfried Schneeweiss zu. Nicht ganz freiwillig, wie er erzählt. Kollegen hatten ihn ein wenig gedrängt und gesagt: „Mach mal.“ Also machte er. Damals war er 27 Jahre alt, hatte bei Sachsenring Zwickau seinen Gesellenbrief als Kfz-Lackierer gemacht und 1989, noch zu DDR-Zeiten, seinen Meisterbrief. Seitdem hat er sich spezialisiert: auf Kfz-Lackierungen vom Moped bis zum Kleintransporter. Aber auch Oldtimer sind bei ihm in guten Händen. „Wir haben aber auch schon Küchenmöbel lackiert. Die Kunden sind froh, dass es so ein Angebot gibt, wo doch wieder Nachhaltigkeit großgeschrieben wird. Schneeweiss‘ Credo: „Was noch funktioniert, kann man auch wieder auf Vordermann bringen!“ Es gibt fast nichts, was Siegfried Schneeweiss nicht schon demontiert, entrostet, entfettet, lackiert, montiert und poliert hat.

“Schnell is nich!”

„Wir arbeiten viel mit anderen Betrieben zusammen, denn man muss nicht alles selbst machen“, erzählt der Meister aus der Praxis. „Wichtig ist mir, dass der Kunde am Ende glücklich ist.“ Der ahnt natürlich nicht, dass bei einer Reparatur, wo gespachtelt werden muss, 36 Arbeitsgänge anfallen. Mit Ausbeulen, Spachteln, Füllen, Schleifen fangen Schneeweiss und seine Mitarbeiter an. Erst dann kommt Lack auf die Fläche, mitunter mehrfach. Aber davon bekommen die Kunden nur selten etwas mit. Erst wenn am Ende alles poliert, das Auto sauber und die kritische Qualitätskontrolle vor Meisters Auge bestanden hat, geht der Wagen an den Kunden zurück. „Schnell is nich! Das fällt einem auf die Füße“, weiß Siegfried Schneeweiss.

“Schwarz s nicht gleich Schwarz”

Was kaum ein Kunde weiß. Die Suche nach dem richtigen Farbton ist oft eine Herausforderung. „Man hat einen einzigen Farbcode und manchmal 26 ausgetestete Varianten.“ Dann sucht Siegfried Schneeweiss mit der Tageslichtlampe nach der alles entscheidenden Nuance zum Beispiel im Schwarz. Das ist eine Wissenschaft für sich. Denn: Schwarz ist nicht gleich schwarz. „Soll ja nicht auffallen, dass das Auto lackiert wurde.“ Knifflige Aufträge freuen ihn besonders, weil sie uns immer wieder herausfordern.“ Weswegen der Meister Hagelschäden besonders liebt. Hier kann er nämlich die Berufserfahrung von über 30 Jahren in die Waagschale werfen, um eventuell auch ohne Lackierung erfolgreich zu sein. Wohl auch wegen dieses Könnens vertraue Autoliebhaber ihm gern ihre Oldtimer an. Manches Fahrzeug hat da schon jahrelang auf dem Abstellgleis gestanden und Rost angesetzt. Siegfried Schneeweiss freut sich, wenn der Kunde stolz mit seinem Oldie vom Hof fährt. Darunter waren zum Beispiel mehrere VW Käfer aus den 1970er-Jahren. Zu den vier Mitarbeitern im Betrieb gehört sein ehrgeiziger Sohn Charley. Er hat den Beruf beim Vater gelernt und wird die Firma übernehmen. Alle sind erleichtert, dass die Nachfolge schon vor dem 25. Betriebsjubiläum geregelt war.

Mirko Schwanitz

PR-Redakteur

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Autolackierung Siegfried Schneeweiss
Gewerbepark 19 c
16306 Berkholz-Meyenburg

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