Ergebnisse der Konjunktur-Frühjahrsumfrage 2023 | HWK-FF.DE

Pressemeldungen Ergebnisse der Konjunktur-Frühjahrsumfrage 2023

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Die Stimmungslage in den ostbrandenburgischen Handwerksbetrieben ist nach der jüngsten Befragung als verhalten optimistisch einzuschätzen. Gegenüber dem noch im Herbst zu verzeichnenden Negativwert hat sich der Geschäftsklimaindex um 16 Punkte erhöht. „Wir spüren zwar weiterhin Signale der Unsicherheit. Das Handwerk ist jedoch insgesamt besser aufgestellt als noch im Herbst befürchtet wurde. Große Sorge bereitet dabei aber vor allem die Lage im Bauhandwerk“, schätzt Hwk-Hauptgeschäftsführer Frank Ecker ein.

45% der Betriebe sehen ihre Geschäftslage gut, 38 % befriedigend. Mit 83% (Frühjahr 2022: 93%, Herbst 2022: 88%) sind die meisten Firmen stabil und sicher im Geschäft.

„Die Einschätzungen für die nächsten drei Monate fällt verhalten vorsichtig aus, in den einzelnen Gewerkegruppen allerdings durchaus unterschiedlich“, resümiert Astrid Köbsch, Abteilungsleiterin Gewerbeförderung in der Handwerkskammer. Herausfordernd für den handwerklichen Geschäftsbetrieb sind die anhaltend hohe Verbraucherpreisinflation, hohe Beschaffungs- und Lohnkosten und noch immer teils angespannte Lieferketten. „Alles zusammen bereitet dem Handwerk der Region natürlich weiter Sorgen und schlägt auf die Stimmung“, fasst Astrid Köbsch die Situation zusammen.

So erwarten 21% bessere, 61% der Betriebe befriedigende bzw. gleichbleibende, allerdings auch 18% sinkende Geschäfte in den nächsten Monaten. Positive Geschäftsaussichten sind in erster Linie bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und den Gesundheitshandwerken sowie moderat bei den Ausbaugewerken und personenbezogenen Dienstleistern zu erwarten.

Die Durchschnittswerte dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in dem für die Konjunktur wichtigen Bereich der Bauhauptgewerke deutlich schlechter aussieht, vor allem bei den Auftragseingängen.

Obwohl die Befürchtungen des Sommers, Herbstes und Winters 2022 sowie die prognostizierte Rezession ausblieben, sanken die aktuellen durchschnittlichen Auftragsreichweiten von 12,3 Wochen auf 11,2 Wochen. Der Indikator für den Auftragseingang verschlechtert sich auf minus 27 Zähler und zeigt einen spürbaren Nachfrageeinbruch, insbesondere in den Bauhauptgewerken an.

Alle Gewerkegruppen weisen per Saldo sinkende Umsätze auf. Eine mehr als 70prozentige Auslastung der Betriebskapazitäten erreichen aktuell 64% der Befragten. Mit dem Frühjahr ist von einer wirtschaftlichen Belebung im Handwerk auszugehen. Diese dürfte aber eher zaghaft ausfallen und womöglich erst in der zweiten Jahreshälfte an Dynamik gewinnen. Mit Ausnahme vorsichtig steigender Umsatz- und Auftragserwartungen sowie sinkender Einkaufspreise deuten die Annahmen der Betriebe für alle übrigen Konjunkturindikatoren auf eine eher stagnierende, wenn nicht sogar leicht rückläufige Entwicklung für die kommenden Monate hin.

Die Beschäftigungsentwicklung leidet weiter unter dem Mangel an verfügbaren Fachkräften und potenziellen Auszubildenden. Die Zahl der Beschäftigten in den Handwerksbetrieben verharrt nahezu auf Vorjahresniveau.

Erfreulich bleibt die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk der Region. Das Bemühen um Berufsnachwuchs hatte auch zum neuen Ausbildungsjahr mit 888 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wieder Erfolg. Zum 1.1.2023 werden damit insgesamt 2400 Lehrlinge in 1068 Ausbildungsbetrieben des ostbrandenburgischen Handwerks beschäftigt.

Die Zahl der Kammermitglieder in Ostbrandenburg beträgt derzeit 11.448 Betriebe. Das sind 82 weniger als noch vor einem Jahr. Dabei spielen Insolvenzen bei dem Mitgliederrückgang zumindest bislang keine signifikante Rolle.

Astrid Köbsch

Geschäftsführerin und Abteilungsleiterin Gewerbeförderung

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