„Viele warten zu lange“ | HWK-FF.DE

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Über 5000 Firmenchefs in Ostbrandenburg suchen in den nächsten zehn Jahren eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. Viele beginnen zu spät mit der Suche. Beim Auto- und Reifenservice Ebert in Angermünde lief es anders.

„Je länger ich überlegte, wann der richtige Zeitpunkt ist, meinen Betrieb an die nächste Generation zu übergeben, umso klarer wurde mir, dass es jetzt sein muss.“ Kfz-Meister Bernd Ebert ist erst 55 und hat den Staffelstab bereits an Sohn Cedric (26) übergeben, der seine Meisterprüfung 2022 in Hennickendorf bestand. „Klar hätte ich noch weitermachen können. Aber viele warten zu lange und verpassen den rechtzeitigen Übergang. Ich wollte auf keinen Fall, dass mein Sohn sich was anderes überlegt.“ Cedric ist dankbar, dass der Vater ihm so früh die Verantwortung überträgt. „An der kann ich jetzt wachsen. Und er kann mir mit seiner Erfahrung zur Seite stehen.“ Auch das ist eine Herausforderung, weiß Betriebsberater Martin Stadie von der Handwerkskammer, „denn auch das Loslassenkönnen will gelernt sein. Wenn jemand nicht akzeptieren kann, dass der Nachfolger jetzt das Sagen hat, kann der Übergabeprozess auch scheitern.“ Auch Bernd Ebert muss sich manchmal zurücknehmen. „Klar ist es noch ungewohnt, plötzlich nicht mehr Chef, sondern Angestellter zu sein. Aber ich bin es in dem guten Gefühl, dass die Nachfolge, die Zukunft des Unternehmens und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter gesichert sind.“ Wichtig für den Erfolg seien laut Betriebsberater Martin Stadie klare Absprachen. Die Eberts haben dafür eine Lösung gefunden. Während der Corona-Pandemie hatte Bernd Ebert als zweites Standbein einen Wohnmobile-Verleih aufgebaut. „Neben der handwerklichen Arbeit bei meinem Sohn, habe ich dort immer noch meinen eigenen Verantwortungsbereich.“ Mirko Schwanitz

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