Pressemitteilung

Handwerkskammertag Land Brandenburg: Bürokratie belastet das brandenburgische Handwerk

Bürokratieabbau im handwerk gefordert

(25.07.2023) Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigen beunruhigende Auswirkungen der Bürokratiebelastungen auf das Handwerk in Brandenburg.

Bürokratieaufwand macht Selbstständigkeit unattraktiv

Die zunehmende Bürokratie hat auch finanzielle Auswirkungen: 47,4 % der Betriebe geben an, dass sie ihre Dienstleistungen und Produkte aufgrund der bürokratischen Anforderungen teurer gestalten müssen. Besonders besorgniserregend ist, dass über 60 % der Teilnehmenden die Selbstständigkeit im Handwerk aufgrund des hohen Bürokratieaufwands als unattraktiv empfinden.

Trotz digitaler Möglichkeiten kommunizieren 61,5 % der Betriebe noch nicht überwiegend online mit Behörden und Verwaltungen. Als Hauptgrund (von 61,3 %) wurden die als zu kompliziert und zeitaufwändig empfundenen digitalen Kommunikationsverfahren genannt.

Effektive Entlastung der Betriebe von Nachweis-, Dokumentations- und Meldepflichten gefordert

Die Umfrage zeigt auch, dass in den Bereichen steuerrechtliche Anforderungen (44,2 %), Datenschutz (32,7 %) und statistische Auskunftspflichten (35,5 %) das größte Potenzial für eine effektive Entlastung der Betriebe von Nachweis-, Dokumentations- und Meldepflichten gesehen wird.

Eine Folge ist, dass bereits heute 21,2 % der an der Umfrage teilgenommenen Handwerksbetriebe auf zusätzliche Beschäftigte verzichten, um den zeitlichen Aufwand für Bürokratieerfordernisse zu begrenzen.

Politik muss Bürokratieabbau endlich ernsthaft betreiben

Angesichts der alarmierenden Ergebnisse sagt Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg: „Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass die Politik beim Bürokratieabbau endlich ernst machen muss. Vorschläge dafür hat das Handwerk vorgelegt. Die Anforderungen haben längst ein Ausmaß erreicht, das für unsere Betriebe nicht mehr umsetzbar ist. Der Frust ist groß: Statt weniger Regularien haben viele den Eindruck, dass der Verwaltungsaufwand ständig steigt. Handwerker wollen auf Baustellen oder in Werkstätten für ihre Kunden arbeiten und nicht permanent Formulare ausfüllen. Deshalb ist auch in Brandenburg endlich ein Umdenken nötig. Sonst werden unsere Handwerksbetriebe von der Bürokratie erdrückt und junge Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister vom Weg in die Selbstständigkeit abgehalten.“

Über den Handwerkskammertag Brandenburg

Der Handwerkskammertag Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 40.000 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 160.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro erwirtschaften.

Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.

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