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Die konjunkturelle Lage im brandenburgischen Handwerk zeigt sich im Herbst 2025 insgesamt stabil – dennoch bleiben die Erwartungen der Betriebe verhalten. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht hervor, den die drei Handwerkskammern des Landes Brandenburg heute gemeinsam vorgestellt haben.
Geschäftslage: Stabilisierung setzt sich fort
Mit 82,5 % bewerten die Handwerksbetriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (80,3 %). In Ostbrandenburg liegt der Anteil sogar bei 85,1 %, was ebenfalls eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr (83,5 %) darstellt. Die Unterschiede zwischen den Regionen bleiben jedoch bestehen.
Auftragslage: Leichter Rückgang bei der Auftragsreichweite
Die durchschnittliche Auftragsreichweite ist branchenübergreifend leicht gesunken und liegt nun bei 9,4 Wochen (Vorjahr: 10,1 Wochen). In Ostbrandenburg beträgt sie aktuell 9,2 Wochen – ein Rückgang gegenüber den 10,3 Wochen im Vorjahr.
Erwartungen: Leichte Verbesserung, aber weiterhin Zurückhaltung
Die Erwartungen der Betriebe für die kommenden Monate bleiben zurückhaltend. Zwar rechnen weniger Betriebe mit einer Verschlechterung der Geschäftslage (25,3 %, Vorjahr: 26,7 %), doch nur 10,6 % erwarten eine Verbesserung. In Ostbrandenburg gehen 8,5 % von einer Besserung aus, während 67,4 % stabile Verhältnisse und 24,1 % eine Verschlechterung erwarten.
Handwerk fordert politische Unterstützung
Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, betont:
„Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt. Unsere Betriebe brauchen dringend politische Entlastungen – etwa beim Bürokratieabbau, bei den Sozialabgaben und bei den Energiekosten. Auch die Nachwuchsförderung muss gestärkt werden. Eine Praktikumsprämie für freiwillige Ferienpraktika wäre ein wichtiges Signal, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern.“
Über den Handwerkskammertag Brandenburg
Der Handwerkskammertag Brandenburg ist der Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von über 37.000 Handwerksbetrieben mit mehr als 154.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 18,4 Milliarden Euro.