
Landtag Brandenburg / Stefan Gloede
Der Landtag Brandenburg hat heute den Landeshaushalt 2025/26 verabschiedet. Das Handwerk begrüßt die vorgesehenen Investitionen, mahnt jedoch an, dass die Mittel gezielt und unbürokratisch bei den Betrieben ankommen müssen.
„Die geplanten Infrastrukturmaßnahmen und die Unterstützung der beruflichen Bildung sind wichtige Signale für das Handwerk. Die Einschnitte für die Kommunen wurden abgemildert, sodass Städte und Gemeinden weiterhin über zentrale Mittel verfügen, um regionale Projekte umzusetzen. Entscheidend ist jedoch, dass die Gelder schnell und praxisnah eingesetzt werden. Bürokratische Hürden dürfen nicht dazu führen, dass Fördermittel ins Leere laufen“, unterstreicht Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam.
Das Handwerk begrüßt die Fortführung der Meistergründungsprämie sowie die Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung als bedeutende Maßnahmen zur Stärkung der Branche. Kritik gibt es hingegen bei der finanziellen Ausstattung des Bildungsbereichs. Trotz erhöhter Mittel für das Bildungsministerium bestehen weiterhin strukturelle Herausforderungen. So sind für das kommende Schuljahr 345 Stellen weniger für Lehrkräfte und pädagogisches Personal vorgesehen.
„Die berufliche Bildung ist das Fundament für die Zukunft des brandenburgischen Handwerks. Es darf nicht passieren, dass Einsparungen im Bildungsbereich dazu führen, dass weniger Fachkräfte ausgebildet werden können. Wir brauchen eine klare Strategie, um sowohl die schulische Bildung als auch die berufliche Ausbildung zu stärken – und um die Betriebe bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen“, betont Wolf-Harald Krüger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die geplante Schuldenaufnahme von jeweils rund einer Milliarde Euro pro Jahr.
„Die Landesregierung muss sicherstellen, dass die Neuverschuldung nicht zu einer dauerhaften Belastung für kommende Generationen wird. Schuldenfinanzierte Investitionen dürfen nicht dazu führen, dass dringend notwendige Reformen aufgeschoben werden“, warnt Robert Wüst.