Um aktuelle Informationen zum Fahrzeugbestand und dessen Modernisierung bzw. Umstellung auf klimafreundlichere Antriebskonzepte sowie einen Überblick über Belastungen durch die derzeitigen verkehrspolitischen Rahmenbedingungen aus Sicht der Handwerksbetriebe zu erhalten, hat der ZDH im Zuge der Konjunkturberichterstattung für das erste Quartal 2020 gemeinsam mit 26 Handwerkskammern eine Umfrage zum Thema “Fahrzeuge und Mobilität im Handwerk” durchgeführt. Die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg beteiligte sich aktiv an dieser Sonderumfrage.
Die Umfrage beinhaltete insgesamt 9 Fragen:
- Wo liegt der Hauptsitz Ihres Betriebes?
- Verfügt Ihr Betrieb über eigene Fahrzeuge?
- Wie viele Ihrer Fahrzeuge sind in den folgenden Jahren erstmals zugelassen worden?
- Welche Antriebsarten (und Schadstoffnormen) haben Ihre Fahrzeuge (LKW und PKW)?
- Wenn Sie bereits E-Fahrzeuge nutzen, haben sich diese im Einsatz bewährt?
- Erwarten Sie, dass Ihr Betrieb auch zukünftig auf eigene Kraftfahrzeuge angewiesen ist?
- Wollen Sie in den nächsten 2 Jahren (ggf. weitere) Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb/Plug-in-Hybrid
kaufen oder leasen? - Ist für Sie in der Arbeitspraxis zukünftig der Einsatz von Lastenrädern/E-Lastenrädern vorstellbar?
- Welche verkehrspolitischen Rahmenbedingungen belasten Ihren Betrieb besonders?
Verkehrspolitische Themen haben in den letzten Jahren massiv an Bedeutung für das Handwerk gewonnen. Die langjährige Debatte über Diesel und Luftreinhaltung geht aktuell zunehmend in eine grundsätzliche Diskussion über neue Verkehrskonzepte in Städten und Gemeinden über. Das Handwerk muss sich hier frühzeitig einbringen, da eine Mobilität durch mögliche Streckensperrungen, Verbrennerverbote oder autofreie Bereiche massiv gefährdet ist.
Mit dieser Umfrage wurden aktuelle Informationen zum Fahrzeugbestand, der Nutzung klimafreundlicher Antriebskonzepte sowie zu Belastungen durch die derzeitigen verkehrspolitischen Rahmenbedingungen gewonnen:
- 74 Prozent der Handwerksbetriebe nutzen betriebseigene Fahrzeuge. Etwa drei Viertel des Fahrzeugbestands ist maximal zehn Jahre alt.
- Fahrzeuge mit Dieselmotoren bilden nach wie vor 78 Prozent der handwerklichen Fuhrparks. Weitere 18 Prozent des Fahrzeugbestands werden von Benzinmotoren angetrieben. 4 Prozent entfallen auf alternative Antriebe wie Gas-, Plug-In-Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffbasis.
- Trotz des noch relativ geringen Fahrzeugbestands haben sich für 84 Prozent der handwerklichen Nutzer von E-Fahrzeugen diese Fahrzeuge bewährt.
- Noch legen sich zwar nur 4 Prozent der Betriebe darauf fest, zukünftig in jedem Fall E-Fahrzeuge anzuschaffen. Wenn sich das Fahrzeugangebot jedoch verbessert, die Anschaffungs- und Betriebskosten sinken oder sich die öffentlichen Ladeinfrastrukturen verbessern, würde sich dieser Anteil signifikant erhöhen.
- Für 89 Prozent der Handwerksbetriebe mit eigenen Fahrzeugen bleiben diese auch in Zukunft unverzichtbar. Der Einsatz von Lastenrädern ist nur für bestimmte Gewerke als Ergänzung zu den vorhanden Fahrzeugen vorstellbar und bleibt eine Nische.
- Als besondere Schwierigkeit im aktuellen Verkehrsgeschehen sehen die Betriebe vor allem fehlende Stellplätze bei Kunden und an Baustellen sowie Staus und Verkehrsstockungen und einen zunehmenden organisatorischen und finanziellen Aufwand für betriebliche Fahrten insgesamt.
Den Bericht zur Auswertung der Sonderumfrage auf Bundesebene sowie eine kurze regionale Zusammenfassung stellen wir Ihnen als Download gern auf diesen Seiten gern zur Verfügung.
Für Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen recht herzlich.