Zu Besuch bei der Malermeister VOSS GmbH in Schwedt (Oder)

Weitsicht und eine Portion guten Mutes

Mit 40 Mitarbeitern ist die Malermeister Eckhard Voss GmbH einer der großen Fachbetriebe der Branche in Ostbrandenburg. 2025 feierte die Firma ihr 35-jähriges Bestehen.

„Auf unsere Ausbildungsleistung“, sagt Geschäftsführerin Michy Voss, „sind wir stolz. Auch, weil wir uns immer um Fachkräftenachwuchs bemüht haben.“  Michy Voss‘ Vater Eckhard gründete den Betrieb mit 17 Mitarbeitern 1990. Es war eine Zeit großer Unsicherheit. „Es bedurfte Weitsicht und einer Portion guten Mutes. Aber für meinen Vater war klar, dass viel saniert werden musste.“ Eckhard Voss behielt Recht. In Spitzenzeiten beschäftigte er bis zu 80 Mitarbeiter. Fassaden, Innenräume, exquisite Fußböden – heute zeugen nicht nur die Schwedter Feuerwache, die Gebäude der Staatsbibliothek oder des Bundesnachrichtendienstes in Berlin vom Können der Mitarbeiter der Firma.

Mehr als 40 Lehrlinge ausgebildet

Schon 1992 ereilte Michy Voss, gelernte Kosmetikerin, der Ruf der Eltern. „Vieles habe ich mir angeeignet, mich ständig weitergebildet. Mit der Entscheidung in die Geschäftsführung einzusteigen, habe ich lange gezögert.“ Eckhard Voss traf deshalb früh eine Entscheidung, fand mit Malermeister Markus Woitalla einen Nachfolger im eigenen Unternehmen. Seitdem kümmert der sich um alle fachlichen Belange. Im Durchschnitt erreichen die Firma acht Bewerbungen im Jahr. Mehr als 40 Lehrlinge hat die Malermeister Voss GmbH bereits ausgebildet. Chapeau! „Sie müssen heute wesentlich mehr Zeit in einen Auszubildenden investieren als noch vor fünf Jahren“, sagt Markus Woitalla. „So manchem müssen wir erst einmal Mindeststandards wie etwa pünktliches Erscheinen beibringen. Das Überraschendste ist: Oft sind es Förderschüler, die unsere besten Lehrlinge werden.“

Langfristige Planungssicherheit fehlt

„Die Auftragslage ist gut“, sagt Michy Voss. „Aber langfristige Planungssicherheit gibt es nicht mehr. Angebote zu erstellen ist ein immer schwierigerer Balanceakt, zu schnell ändern sich die Preise. Hinzu kommen Insolvenzen oder Standortschließungen von Kunden, auch Auftraggebern.“ Die Wellen der Unsicherheit, die der politische Schlingerkurs um die Zukunft der Raffinerie Schwedt mit sich bringt – sie haben mit Verzögerung auch die Malermeister Voss GmbH erreicht. „Wir haben immer auf regionale Wertschöpfungsketten Wert gelegt. Aber nun haben zwei Lieferanten dicht gemacht. Wir müssen uns nach Alternativen umsehen.“  Als sei das nicht genug, kann Michy Voss nicht erkennen, dass der Bürokratiewahnsinn ein Ende nimmt. „Das Gegenteil ist der Fall“, so ihr Befund. „Bei der Einführung des neuen SV-Meldeportals zur Anforderung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen etwa zeigt sich, dass die Anforderung nur möglich ist, wenn die exakten Krankmeldedaten des Arbeitnehmers vorliegen – Informationen, die aber ausschließlich vom Arbeitnehmer bereitgestellt werden können. Ohne diese Angaben ist eine digitale Anfrage unmöglich.“ Ähnliche Probleme gibt es bei öffentlichen Ausschreibungen: „Die Vielzahl an Ausschreibungsportalen ist in ihrer Bedienung so unterschiedlich, dass der Aufwand für das Einstellen eines Angebots erheblich ist. Ein einheitliches Bedienportal, gegliedert nach Landkreisen oder Bundesländern, würde die Bedienbarkeit deutlich verbessern und mir Zeit und Nerven im Büroalltag sparen“, sagte Michy Voss und zeigt dicke Aktenordner. Denn natürlich muss immer noch alles zusätzlich in Papierform dokumentiert werden…

Malermeister Eckhard Voss GmbH
Wartiner Str. 4
16303 Schwedt
03332 418835
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malermeister-voss.de