Der ZDH hat seinen Bericht zur Betriebsumfrage zur Verbreitung von Zahlungsmethoden im Handwerk veröffentlicht.
Die zunehmende Verbreitung digitaler Zahlverfahren hat in den vergangenen Jahren zu einer anhaltenden Diskussion über die Rolle des Bargelds geführt. Während die Kreditwirtschaft aus Kostengründen Geldautomaten abbaut, verfolgt die Politik mit der Förderung digitaler Bezahloptionen Ziele wie Geldwäscheprävention und die Bekämpfung organisierter Kriminalität. Parallel entstehen mit dem europäischen Echtzeit-Bezahlsystem Wero und den Plänen für einen digitalen Euro neue Alternativen zu den bislang dominierenden US-Anbietern bei digitalen Bezahlverfahren.
Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, das tatsächliche Nutzungsverhalten, die Kosten und die praktischen Herausforderungen der verschiedenen Zahlungsmittel im Handwerk genauer zu erfassen, um fundierte Argumente für die anstehenden politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zu präsentieren.
Zum aktuellen Nutzungsverhalten und den bevorzugten Zahlungsmitteln im Handwerk liegen bislang nur wenige belastbare Daten vor. Um diese Lücke zu schließen, hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks gemeinsam mit vielen Handwerkskammern und ausgewählten Fachverbänden des Handwerks im Zeitraum vom 18. August bis 12. September 2025 eine Befragung zur Nutzung und Verbreitung verschiedener Zahlungsmethoden im Handwerk durchgeführt.
- Der überwiegende Teil der Handwerksbetriebe bietet zusätzlich zu Barzahlung auch Kartenzahlungen und digitale Bezahlverfahren an. 12 Prozent der Betriebe verzichten auf alternative Zahlungsmethoden zur Barzahlung.
- 18 Prozent der Betriebe betrachten die Kosten der Bargeldabwicklung als zu hoch, während 15 Prozent den damit verbundenen administrativen Aufwand als unverhältnismäßig einschätzen.
- Die durchschnittlichen Gebühren für die Ein- und Auszahlung von Bargeld belaufen sich auf rund 1,1 Prozent des Transaktionsumsatzes.
- Die Einzahlung von Bargeld sowie die Beschaffung von Wechselgeld beanspruchen im Schnitt fast eine Stunde pro Woche.
- Mehr als die Hälfte der Betriebe bewertet die Anbieterkosten für Karten- und digitale Zahlverfahren als zu hoch.
- Die Transaktionsgebühren digitaler Bezahlverfahren betragen für die Handwerksbetriebe im Durchschnitt 1,7 Prozent des Transaktionsbetrages. Die Gutschrift auf dem Geschäftskonto erfolgt im Mittel nach 2,3 Tagen.
Die ausführliche Auswertung des ZDH stellen wir Ihnen auf diesen Seiten als Download gern zur Verfügung.
Quelle: ZDH im Oktober 2025